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Neuigkeiten
Lange Fahrt zum Schloss Děčín wiedereröffnet

Nach zwei Jahren Sanierung ist die Auffahrt zum Schloss in Děčín (Tetschen) wieder für Besucher freigegeben. Die beeindruckende Rampe, die ob ihrer Länge von fast 300 Metern Lange Fahrt genannt wird, war einer der letzten Teile des Schlosses, der nach der jahrzehntelangen Nutzung durch drei verschiedene Armeen noch nicht saniert war. Die Auffahrt bekam teilweise einen völlig neuen Belag. An den Seiten wurden jedoch viele der Sandsteinplatten wiederverwendet. Außerdem wurden einige historische Elemente wieder eingebaut bzw. in alte Positionen zurückversetzt. Neu eingesetzt wurde ein Balkon vom Rosengarten her. Ebenfalls wiederhergestellt wurde das kunstvoll verzierte schmiedeeiserne Tor des oberen Portals. Außerdem wurde eine kleine Kapelle am unteren Ende in seine historische Position versetzt.
Der letzte Teil des Schlosses, der nun noch saniert wird, sind der Rosengarten und der Sala Terrena genannte Pavillon, der an das westliche Ende des Rosengartens anschließt. Danach will sich die Stadt Objekten in der Umgebung des Schlosses zuwenden. Dazu gehört das Gartenhaus in den Südgärten sowie die Marienwiese.
Ústí restauriert erstes bedeutendes Grab

Die Stadt Ústí nad Labem (Aussig) hat das erste einer Reihe von architektonisch wertvollen Gräbern restauriert. Zugleich handelt es sich um Gräber bedeutender Persönlichkeiten der Stadtgeschichte. Das Grab der Unternehmerfamilie von Wölfel auf dem Friedhof in Střekov (Schreckenstein) erfüllt beide Kriterien. Alexander Edler von Wölfel war einst Generaldirektor des Vereins für Chemie- und Hüttenproduktion, dem heutigen Spolchemie-Werk mitten in der Stadt.
Die Stadt hatte ein Dutzend Gräber im vergangenen Jahr vom Staat übernommen, da sich längere Zeit niemand um sie gekümmert hatte. Entsprechend sanierungsbedürftig waren die Grabstellen. Für die Stadt haben die Gräber ideellen Wert, weshalb sie für die Wiederherstellung der oft prächtigen Gräber Geld zur Verfügung stellt. Die Restaurierung der Grablege der von Wölfels dauerte etwas mehr als ein halbes Jahr und kostete 1,5 Millionen Kronen (61.000 Euro). Das Grab musste stabilisiert, mit einem neuen Dach versehen und die Rückwand saniert werden. Die Inschriften wurden vergoldet und mehrere Sandsteinelemente erneuert.
Autobahn-Tunnel der D8 komplett gesperrt

Wie schon April und Juli, so ist die Autobahn D8 von Dresden nach Prag seit heute wieder kurz hinter der Grenze für eine Woche komplett gesperrt. Der Grund ist die Sanierung der Tunnel der Autobahn D8 kurz hinter der Grenze (Tunnel Panenská und Tunnel Libouchec). Es wurden zwei verschiedene Umleitungsstrecken ausgeschildert. Da auf dem Abschnitt üblicherweise bis zu 30.000 Fahrzeuge am Tag gezählt werden, rechnet man mit einem Verkehrschaos in der Umgebung, das sich aber nach den Erfahrungen der Sperrungen bei den ersten beiden Malen nach ein paar Tagen legt.
Die möglichen Straßen, um der Sperrung auszuweichen, sind zum Teil sehr schmal. Für den Güterverkehr (und Busse) wurden deshalb zwei getrennte Umleitungsstrecken ausgewiesen: Für Fahrten in Richtung Tschechien muss man in Petrovice abfahren und sich dann durch Petrovice, Tisá und Libouchec schlängeln, um an der Auffahrt Telnice (Nr. bzw. km 80) wieder auf die Autobahn zu gelangen. In umgekehrter Richtung verlässt man die Autobahn an diese Ausfahrt und fährt über Varvažov, Telnice und Nákleřov zur Auffahrt Petrovice. Die Polizei wird mit einem größeren Aufgebot dafür sorgen, dass LKW und Busse sich an diese Regelung halten und übergroße Fahrzeuge das Gebiet auf ganz anderen Strecken weiträumig umfahren.
Für PKW bietet sich eine kürzere Strecke an: Nach der Ausfahrt Petrovice wendet man sich nach rechts und fährt über Nákleřov und Telnice, dann aber nicht nach Varvažov, sondern durch Linksabbiegen nach der scharfen Kurve über Knínice zur Auffahrt Telnice wieder auf die Autobahn. Dieser Weg funktioniert in beiden Richtungen.
Sobald die Arbeiten an den Tunneln beendet sind, wird der Verkehr am 8. Oktober wieder freigegeben. Damit ist auch die seit Frühjahr dauernde Sanierung der Tunnel abgeschlossen. Es war die erste große Sanierung seit dem Neubau der Autobahn. Nach der Sanierung dürfen PKW-Fahrer neu in den Tunneln maximal 100 km/h fahren. Bisher liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 80 km/h, was sich auch lohnt einzuhalten, da im Tunnel Panenská die Geschwindigkeit gemessen wird.
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Wie schon April und Juli, so ist die Autobahn D8 von Dresden nach Prag ab dem 2. Oktober wieder kurz hinter der Grenze für eine Woche komplett gesperrt. Der Grund ist die Sanierung der Tunnel der Autobahn D8 kurz hinter der Grenze (Tunnel Panenská und Tunnel Libouchec). Es wurden zwei verschiedene Umleitungsstrecken ausgeschildert. Da auf dem Abschnitt üblicherweise bis zu 30.000 Fahrzeuge am Tag gezählt werden, rechnet man mit einem Verkehrschaos in der Umgebung, das sich aber nach den Erfahrungen der Sperrungen bei den ersten beiden Malen nach ein paar Tagen legt.
Die möglichen Straßen, um der Sperrung auszuweichen, sind zum Teil sehr schmal. Für den Güterverkehr (und Busse) wurden deshalb zwei getrennte Umleitungsstrecken ausgewiesen: Für Fahrten in Richtung Tschechien muss man in Petrovice abfahren und sich dann durch Petrovice, Tisá und Libouchec schlängeln, um an der Auffahrt Telnice (Nr. bzw. km 80) wieder auf die Autobahn zu gelangen. In umgekehrter Richtung verlässt man die Autobahn an diese Ausfahrt und fährt über Varvažov, Telnice und Nákleřov zur Auffahrt Petrovice. Die Polizei wird mit einem größeren Aufgebot dafür sorgen, dass LKW und Busse sich an diese Regelung halten und übergroße Fahrzeuge das Gebiet auf ganz anderen Strecken weiträumig umfahren.
Für PKW bietet sich eine kürzere Strecke an: Nach der Ausfahrt Petrovice wendet man sich nach rechts und fährt über Nákleřov und Telnice, dann aber nicht nach Varvažov, sondern durch Linksabbiegen nach der scharfen Kurve über Knínice zur Auffahrt Telnice wieder auf die Autobahn. Dieser Weg funktioniert in beiden Richtungen.
Sobald die Arbeiten an den Tunneln beendet sind, wird der Verkehr am 8. Oktober wieder freigegeben. Damit ist auch die seit Frühjahr dauernde Sanierung der Tunnel abgeschlossen. Es war die erste große Sanierung seit dem Neubau der Autobahn. Nach der Sanierung dürfen PKW-Fahrer neu in den Tunneln maximal 100 km/h fahren. Bisher liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 80 km/h, was sich auch lohnt einzuhalten, da im Tunnel Panenská die Geschwindigkeit gemessen wird.
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Knappes Rennen bei tschechischen Wahlen
Eine Woche vor den Parlamentswahlen sagen Meinungsforscher ein knappes Rennen voraus. Zwar führt die Partei ANO des früheren Premiers Andrej Babiš die Umfragen weiter klar an. Aber ANO muss allen Meinungsinstituten zufolge auf den letzten Metern Einbußen hinnehmen und kommt inzwischen nicht mehr über 30 Prozent. Doch auch der erste Verfolger, die Regierungskoalition Spolu von Premierminister Petr Fiala (ODS), lässt in den Umfragen Federn und bleibt anders als noch vor einigen Wochen inzwischen unter 20 Prozent. Dagegen können kleinere Parteien zulegen, vor allem die Piraten (fast 12 Prozent) und die Motoristen (rund 7 Prozent), leichte Zuwächse in den Umfragen werden auch für die Bürgermeisterpartei STAN (fast 12 Prozent) vermeldet.
Das führt dazu, dass ANO ziemlich sicher zwar die Parlamentswahlen gewinnen, aber vor einer schwierigen Regierungsbildung stehen wird. Das liegt einerseits daran, dass inzwischen sieben Bündnisse aus nicht weniger als 13 Parteien eine reale Chance auf einen Einzug in das Parlament haben. Dazu kommen die Zuwächse bei kleineren Parteien. ANO müsste also mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Parteien als Koalitionspartner in die Regierung nehmen. Beste Chancen hat die rechtspopulistische Partei SPD. Hoffnungen machen sich auch das Bündnis Stačilo! (Es reicht), das auf dem Zusammenschluss aus Kommunisten und Sozialdemokraten basiert, sowie die Motoristen.
Die Wahllokale öffnen am Freitag, dem 3. Oktober, um 14 Uhr. Bis 22 Uhr kann gewählt werden. Die Wahl geht dann noch am zweiten Tag, dem 4. Oktober, um 8 Uhr weiter und endet um 14 Uhr. Gesicherte Wahlergebnisse sind also bereits für den Samstagabend zu erwarten.
Lehrergehälter und Renten steigen
Lehrer und Rentner in Tschechien können sich auf mehr Geld freuen. Ab Januar sollen die Gehälter für Lehrer um 7 Prozent steigen. Darauf einigten sich die Gewerkschaften mit dem Bildungsminister Mikuláš Bek. Die Regierung muss aber noch zustimmen. Auch andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst dürften sich auf höhere Löhne freuen. Für Feuerwehrleute sollen die Gehälter um 5 Prozent steigen.
Lehrer sind seit zwei Jahren durch eine regelmäßige gesetzliche Tariferhöhung abgesichert. Die legt fest, dass ihr Gehalt bei 130 Prozent des durchschnittlichen Bruttolohns liegen muss. Der lag im zweiten Quartal dieses Jahres bei 49.402 Kronen, also umgerechnet rund 2.033 Euro. Das Lehrergehalt müsste also gesetzlich vorgeschrieben bei rund 2.650 Euro liegen.
Fähre in Dolní Žleb geht wieder in Betrieb

Nach fast einjähriger Pause geht die Autofähre in Dolní Žleb wieder in Betrieb. Ab Oktober sollen wieder Passagiere und Fahrzeuge über die Elbe gebracht werden.
Die Stadt Děčín, zu der die Fähre gehört, hatte fast ein Jahr nach einem neuen Betreiber gesucht. Der letzte hatte den Betrieb im November letzten Jahres eingestellt. Nach zwei erfolglosen Ausschreibungsverfahren war Děčín dann doch noch erfolgreich. Der neue Betreiber hat die Fähre bereits übernommen.
Der Grund für die lange Suche waren einerseits die strengen Bedingungen an Fährleute, die denen von Schiffsführern von Binnengüterschiffen gleichgestellt wurden. Inzwischen ist es Tschechien gelungen, diese strengen Bedingungen für Fährleute abzumildern. Ein Grund war aber auch das Geld. Während der letzte Betreiber noch für 300.000 Kronen im Jahr zu bekommen war, verlangt der neue Betreiber jährlich 1,5 Millionen Kronen (fast 62.000 Euro) im Jahr. Der Vertrag läuft über zwei Jahre.
Die Fähre fährt täglich zwischen 8 und 18 Uhr, wenn sie nicht gerade von einem zu hohen oder zu niedrigen Wasserstand ausgebremst wird. Sie ist eine der letzten Gierseilfähren in Tschechien und wird neben Einheimischen vor allem von Touristen genutzt. Während sich auf der linken Elbseite das Dorf Dolní Žleb befindet, endet die Fähre auf der rechten Seite an der Fernstraße 62 von Děčín nach Hřensko.
Neuer Radweg von Česká Kamenice nach Kamenický Šenov

Die beiden Städte Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) und Kamenický Šenov (Steinschönau) verbindet ein neuer Radweg. Die Trasse, die nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Inline-Skater ausgelegt ist, sorgt nun für mehr Sicherheit. Bisher mussten Radfahrer die stark befahrene Fernstraße nutzen. Gleichzeitig führt die Strecke durch die reizvolle und geschützte Landschaft des Böhmischen Mittelgebirges. Sie wurde entlang einer Eisenbahntrasse gebaut und verfügt so auch über ein bequemes Gefälle.
Der neue Radweg ist ein gemeinsames Projekt beider Städte, das auch von den Bezirken Ústí nad Labem und Liberec unterstützt wurde, führt es doch über die Grenze zwischen beiden Bezirken. Das meiste Geld kam jedoch aus der Staatskasse. Außerdem gibt es mit dem Abzweig nach Prysk eine Verbindung in eine weitere Gemeinde.
In Česká Kamenice haben Radfahrer eine gute Anbindung an Radwege nach Stará Oleška oder Kunratice und weiter nach Všemily sowie an den Ploučnice-Radweg. In Kamenický Šenov endet der Radweg allerdings am Bahnhof. Es gibt jedoch schon Planungen für einen baldigen Weiterbau mindestens bis zum Herrenfelsen (Panská skála) mit seinen typischen Basaltorgelpfeifen. Später soll der Radweg bis Česká Lípa verlängert werden.
Weniger achtjährige Gymnasien
Zwei Bezirke in Tschechien planen, die Zahl ihrer achtjährigen Gymnasien zu verringern. Während der ostböhmische Bezirk Hradec Králové im kommenden Schuljahr erstmals einige Klassen mit achtjähriger Gymnasiumszeit abschaffen und durch vierjährige Gymnasien ersetzen will, hat der Mittelböhmische Bezirk bereits damit begonnen und setzt das Vorhaben auch im nächsten Schuljahr fort.
In Tschechien dauert die Grundschule fünf Jahre. Danach gibt es erstmals die Möglichkeit, auf ein so genanntes achtjähriges Gymnasium zu wechseln. Eine zweite Möglichkeit ist, erst nach sieben Jahren auf das achtjährige Gymnasium zu wechseln. Die meisten Schüler wechseln allerdings nach neun Jahren auf das Gymnasium, wo sie innerhalb von vier Jahren das Abitur ablegen. Diese letzte Möglichkeit soll nun in den beiden Bezirken gestärkt werden.
Dabei folgen die Pläne vor allem den Empfehlungen von Bildungsexperten. Die sehen beim achtjährigen Gymnasium den Nachteil der frühen Selektion. Dagegen sind bei Eltern achtjährige Gymnasien sehr beliebt. Jedes Jahr entbrennt ein großer Kampf um die wenigen Plätze, von dem gleichzeitig darauf spezialisierte und nicht ganz billige Nachhilfeagenturen profitieren, welche die überwiegend elfjährigen Grundschüler für die anspruchsvollen Aufnahmeprüfungen fit machen.
Nordböhmische Winzer freuen sich über eine gute Ernte
Die Winzer in den traditionellen Anbaugebieten an den Elbhängen um Litoměřice (Leitmeritz) und Roudnice (Raudnitz) stehen in diesem Herbst vor einer durchschnittlichen, wenn nicht sogar leicht überdurchschnittlichen Ernte. Alles hängt nun davon ab, dass die Ernte nicht durch zu viel Regen auf den letzten Metern noch beeinträchtigt wird. So oder so wird es in diesem Jahr allerdings nicht das Problem aus dem letzten Jahr geben. Damals wurde durch späte Fröste im Frühling ähnlich wie in Sachsen ein Großteil der Ernte vernichtet.
Am 1. Oktober gibt es wieder einen Tschechischen Filmmittwoch im Zentralkino Dresden, diesmal mit dem eindrucksvollen Drama »Vyšší princip« (Das höhere Prinzip) von 1960. Das ist der zweitbeliebteste tschechische Film aller Zeiten (hinter Pelišky).
Im Film geht es um die Schüler eines kleinstädtischen Gymnasiums im Jahr 1942 kurz vor ihren Abschlussprüfungen. Nach dem erfolgreichen Attentat auf Reichsprotektor Heydrich bricht der Naziterror aus und Menschen werden reihenweise hingerichtet. Aufgrund der Denunziation des Sohnes eines stadtbekannten Kollaborateurs werden drei seiner Klassenkameraden verhaftet. Einer ihrer Lehrer, der eigentlich lieber in der Welt der Klassiker lebt und Seneca zitiert, als sich mit dem Hier und Jetzt zu beschäftigen, ist davon erschüttert und versucht mutig, die drei zu retten.
Der Film von 1960 ist in gewisser Weise ein Beispiel für den Übergang vom weitgehend propagandistischen Filmschaffen der 1950er Jahr zur größeren Freiheit in den 1960ern, die ja u.a. in die Tschechoslowakische Neue Welle mündete. Differenzierter gezeichnete Figuren statt holzschnittartiger Charaktere und die Darstellung der deutschen Besatzung in mehr Facetten zeugen davon. Dennoch kann man die gedrückte Atmosphäre jener Zeit sehr gut nachempfinden.
Wir haben diesmal nur eine Vorstellung um 20 Uhr angesetzt. Da schon mehr als die Hälfte der Plätze weg ist, werden Sie sich wohl sputen müssen, um Karten zu bekommen.
Nach 88 Jahren: Letzte Worte von Masaryk

Fast 90 Jahre nach dem Tod des ersten Staatspräsidenten der Tschechoslowakei Tomáš Garrigue Masaryk sind seine letzten Worte veröffentlicht worden. Sie befanden sich in einem versiegelten Briefumschlag, der am Freitag in Anwesenheit von Präsident Petr Pavel und des Ururenkels von Masaryk, Tomáš Kotík auf dem Sommerschloss der tschechischen Präsidenten in Lány geöffnet wurde. Die Historikerin Dagmar Hájková las daraufhin Ausschnitte des auf Englisch verfassten, fünf Seiten langen Schreibens vor und übersetzte sie direkt ins Tschechische. Darin geht Masaryk aufgrund seines Gesundheitszustands von seinem baldigen Ende aus und schildert seine Vorstellungen von seinem Begräbnis. Außerdem äußerte er sich über seine Landsleute ("Unsere Leute sind in Ordnung, wenn Ruhe bewahrt wird."), über den rechtsextremen slowakischen Politiker Andrej Hlinka ("Er ist ein Holzkopf wegen seiner Politik mit den Ungarn. Aber wir müssen ihm vergeben.") und über die starke deutsche Minderheit im Land ("Die Deutschen sollten bei uns bleiben."). Auch sich selbst bezeichnet er als nicht klüger. Zum Zusammenleben der Tschechen und Deutschen sagte er: "Die Tschechen sind arbeitsam, die Deutschen haben eine gewisse Ehrlichkeit, aber sie klauen sicher mehr." Und er hält dazu an, im Gespräch zu bleiben: "Wenn die Menschen ungebildet und dumm sind, kann man nichts damit machen. Die Leute sind gern dumm. Aber macht es ihnen nicht einfach: Streitet mit ihnen!", fordert Masaryk auf.
Die letzten Worte schrieb Masaryks Sohn, Diplomat und späterer Außenminister Jan Masaryk auf. Die Echtheit wurde an Ort und Stelle bestätigt, nur der Zeitpunkt, wann der Brief verfasst wurde, ist noch nicht endgültig sicher. Er kann tatsächlich in den letzten Tagen vor Masaryks Tod am 14. September 1937 diktiert worden sein, aber auch bereits in einer früheren Phase einer schweren Krankheit im Jahr 1934, als Masaryk noch Präsident war. Ende 1935 hatte er sein Amt vorzeitig aufgegeben, nachdem er 1934 im Alter von 84 Jahren noch einmal für sieben Jahre gewählt worden war. Die Historiker wiesen zudem daraufhin, dass Masaryk beim Diktieren aufgrund seines Gesundheitszustandes zu einfachen Sätzen neigte.
Jan Masaryk übergab den Umschlag mit den letzten Worten seines Vaters seinem Sekretär Antonín Sum, dem es gelang, den Umschlag nach der gewaltsamen kommunistischen Machtübernahme im Februar 1948 nach Großbritannien zu Masaryks früherem Sekretär Lumír Soukup zu senden. Jan Masaryk starb im März 1948 durch ungeklärte Ursache. Es ist zu vermuten, dass er im Auftrag der neuen kommunistischen Machthaber entweder aus dem Fenster seines Amtssitzes gestürzt oder zum Selbstmord gedrängt wurde.
Soukup kehrte 1991 in die Tschechoslowakei zurück und übergab die letzten Worte wieder Antonín Sum, der in der Tschechoslowakei geblieben war. 1996 gelangte Sum gemeinsam mit Masaryks Enkeln zu der Auffassung, dass es für eine Veröffentlichung noch zu früh sei. Ein Jahr vor Sums Tod übergab dieser den Umschlag dem Nationalarchiv. Er hatte den Umschlag inzwischen versiegelt mit der Maßgabe, ihn erst 20 Jahre nach der Übergabe öffnen zu lassen.
Neue Pläne für letzten Braunkohleschacht

Es war das letzte Braunkohlebergwerk Tschechiens. Vor neun Jahren wurde der Schacht „Centrum“ bei Most geschlossen. Damit endete das letzte Kapitel der Untertageförderung von Braunkohle in Tschechien. Nach neun Jahren nun beginnt für das Gelände eine neue Ära. Das Kulturministerium hatte zuvor dem Eigentümer, der Bergbaufirma Sev.en gestattet, den Großteil der Gebäude abzureißen. Fast allen Gebäuden wurde der Denkmalstatus aberkannt, außer für einen Förderturm und eine Anlage, die Bergleute in die Tiefe und zurückgebracht und auch Kohle transportiert hatte. Diese Anlage soll künftig als Exponat im Bergbaumuseum Most ausgestellt werden.
Die Abrissarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Danach soll das Gelände für Industrieansiedlungen entwickelt werden. Außerdem ist ein Hochschullabor zur Produktion von grünem Wasserstoff geplant. Das entsteht in Kooperation mit dem Atomforschungszentrum in Řež bei Prag und der Universität in Ústí.
Neuzugang im Zoo Děčín

Seit einigen Wochen sorgt im Zoo in Děčín ein Faultier für Freude. Dem Zoo ist es erstmals in seiner 76-jährigen Geschichte gelungen, ein Exemplar dieser Art in seine Obhut zu bekommen. Dafür wurde das frühere Känguru-Haus umgebaut. Das ein Jahr junge Faultierweibchen kam aus dem Zoo Jihlava und hat sich laut Zoo bereits gut eingelebt.
Dabei soll es aber nicht bleiben. Man plant eine Zucht und wartet noch auf ein passendes Männchen. Bis es so weit ist, möchte der Zoo noch die Außenanlage für das Faultier herrichten.
Ein Jahr nach dem Hochwasser
Ein Jahr nach dem verheerenden Hochwasser in Tschechien hat das Prager Wasserforschungsinstitut T.G. Masaryk die Schäden auf rund 70 Milliarden Kronen (rund 2,8 Milliarden Euro) beziffert. Allerdings sei auch das noch keine endgültige Summe.

Bei den schweren Regenfällen vor allem im Mährisch-Schlesischen Bezirk und im Bezirk Olomouc (Olmütz) war es zu schweren Überschwemmungen gekommen. Zwar konnten die Schäden vor allem aufgrund des Frühwarnsystems des Hydrometeorologischen Amtes begrenzt werden. Aber da es zu mehreren heftigen Regenfällen kam, war der Boden nach den ersten bereits nicht mehr aufnahmefähig. Erst die letzten Regenfälle verursachten die schwersten Schäden. Ohne diese hätte das Hochwasser auf dem Niveau einer Flut ablaufen können, die nur alle 50 Jahre vorkommt. Allerdings fiel insgesamt mehr Regen als bei der letzten schweren Flut in Mähren im Jahr 1997.
Am schwersten betroffen waren die Städte Opava, Jeseník und Krnov sowie auch Ostrava, wo die beiden großen Bahnhöfe (Hauptbahnhof und Svinov) tagelang unter Wasser standen. Schwere Schäden verursachten die Fluten aber vor allem auch in kleineren Gemeinden. Insgesamt waren 400 Einfamilien- bzw. Mehrfamilienhäuser betroffen. Die höchsten Schäden wurden an Straßen sowie der Wasserinfrastruktur verursacht. Vielerorts sind die Schäden bis heute sichtbar. In einem Jahr konnten gerade in den kleinen Gemeinden erst 20 Prozent der Schäden beseitigt werden.
Vorbildlich war die Spendenbereitschaft im Land. Nichtregierungsorganisationen sammelten allein fast 1 Milliarde Kronen (40 Mio. Euro) an Spenden ein.
Tschechische Kinder essen zu wenig Obst und Gemüse
Fünf kinderfaustgroße Portionen Obst und Gemüse täglich empfiehlt das tschechische Staatliche Gesundheitsamt Kindern für eine gesunde Ernährung. Doch nur vier Prozent aller Kinder bzw. ihre Eltern halten sich daran. "Viele Eltern meinen, zwei bis drei Portionen reichen", so der aktuelle Bericht des Amtes. Im Gegenteil, Kinder ernähren sich oft falsch, bevorzugen süße Getränke und aromatisierte Milchprodukte.
Als weiteren Mangel hat das Gesundheitsamt das Fehlen von wichtigen Mineralstoffen ausgemacht. Über alle Generationen hinweg fehlt Kalzium. Auch der Magnesiummangel ist in der ganzen Gesellschaft sichtbar, am meisten bei Frauen und Senioren. Die niedrigsten Werte wurden bei jungen Frauen zwischen 15 und 17 Jahren festgestellt. Die Hälfte der Frauen im gebärfähigen Alter und die Hälfte der Kinder zwischen 7 und 10 Jahren leiden unter Eisenmangel. Dagegen wird Natrium im Überfluss aufgenommen. So lag der Natriumwert bei 91 Prozent der Männer zwischen 15 und 59 Jahren weit über der Norm.
Das Monitoring untersuchte auch die äußeren Einflüsse auf die Gesundheit und stellte vor allem negative Auswirkungen durch Lärm, aber auch Luft- und Wasserverschmutzung fest. Keine Angaben gab es dazu, ob sich die Situation verbessert oder verschlechtert hat. Bei den Ergebnissen geht es um langfristige Werte.
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