Euroregion Elbe/Labe

Weekly review no. 36

Schweres Zugunglück fordert vier Tote – In Tschechien wird bereits gewählt – Krupka saniert St.-Wolfgang-Kapelle – Neue Attraktionen am Milada-See – Neue Züge zwischen Děčín und Rumburk

07.06.2024

Schweres Zugunglück fordert vier Tote

Bei einem frontalen Zusammenstoß eines Nachtzugs und eines Güterzugs in Pardubice starben in der Nacht auf Donnerstag vier Personen. Der Nachtzug der Firma RegioJet war von Prag ins slowakische Košice unterwegs. Wie das ukrainische Außenministerium informierte, handelte es sich bei zwei der Toten um Frauen aus der Ukraine. Die zwei anderen Todesopfer waren slowakische Staatsbürgerinnen. Weitere 27 Personen wurden verletzt. Die meisten konnten aber im Laufe des Donnerstags die Krankenhäuser wieder verlassen. Auch die beiden Lokführer überlebten, nur einer von beiden wurde leicht verletzt. Der Unfall ereignete sich auf einer der am meisten ausgelasteten Zugstrecken Tschechiens. Der Zugverkehr war zwischen Pardubice und Kostěnice noch am Freitag gesperrt.

Indessen wurden die polizeilichen Ermittlungen aufgenommen. Medienberichten zufolge hätte der Nachtzug nicht weiterfahren dürfen. Ob der Lokführer das Haltesignal übersehen hat oder es sich um einen technischen Fehler handelte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Wie weiter bekannt wurde, konnte der Lokführer des RegioJet den Zug zum Stehen bringen, bevor es zum Zusammenprall kam. Die Passagiere traf das Unglück größtenteils im Schlaf.

In Tschechien wird bereits gewählt

In Tschechien haben am Freitag die Wahlen zum Europäischen Parlament begonnen. Die Wahllokale öffneten 14 Uhr und schließen am Freitagabend, 22 Uhr. Am zweiten Wahltag am Samstag haben die Wahllokale von 8 bis 14 Uhr geöffnet. In Tschechien wird traditionell Freitag und Samstag gewählt. Anders als bei Wahlen zu tschechischen Parlamenten werden die Wahlergebnisse nicht bereits am frühen Samstagabend, sondern erst am Sonntagabend veröffentlicht.

Tschechien wählt insgesamt 21 Abgeordnete. Vor fünf Jahren gewann die ANO-Partei 6 Mandate, die ODS von Regierungschef Petr Fiala 4 und die Piraten 3 sowie die Bürgermeisterpartei und TOP 09 gemeinsam 3 Mandate. Die Wahlbeteiligung lag bei 28,7 Prozent.

Krupka saniert St.-Wolfgang-Kapelle

Chapel of Saint Wolfgang, Komáří hůrka
St.-Wolfgang-Kapelle beim Mückentürmchen (© Jörg Blobelt, Wikipedia; CC BY-SA 4.0)

Bis Oktober saniert die Stadt Krupka (Graupen) die Sankt-Wolfgang-Kapelle im Stadtteil Horní Krupka (Obergraupen). Die Kapelle, die sich nur wenige Hundert Meter vom Gipfel des Komáří vížka (Mückentürmchen) entfernt befindet, bekommt ein neues Schindeldach. Außerdem werden Dachbalken ausgetauscht. Einige sind sogar noch original aus dem Jahr 1700, berichtet der Tschechische Rundfunk (Český rozhlas). Die Arbeiten werden von der Firma des Handwerkers Jindřich Luňák ausgeführt. Die Sanierungskosten belaufen sich auf fast 5,5 Millionen Kronen (220.000 Euro).

In der Wolfgangkapelle finden regelmäßig im Mai deutsch-tschechische Gottesdienste statt. Krupka saniert nach und nach alle seine Kirchen, die vor 15 Jahren von der Kirche auf die Stadt übertragen wurden. Als nächstes wird der Einbau eines Elektroanschlusses für die Jungfrau-Maria-Auferstehungskirche vorbereitet.

Neue Attraktionen am Milada-See

Die Interessengemeinschaft Milada bereitet für die Sommersaison einige Neuheiten vor. Nach einer Ausschreibung wurden die Dienstleistungen an dem Tagebausee vor den Toren von Ústí nad Labem an drei Stellen am Hauptstrand am Ostufer sowie eine Position am Strand Trmice neu vergeben. Wie bisher stehen Besucher verschiedene Gastro-Stände zur Verfügung, und das nicht nur am Hauptstrand und am Strand Trmice, sondern auch am Parkplatz Hrbovice und am Strand Roudníky. Außerdem gibt es Verleihe von Wassersportangeboten sowie reservierte Orte für Freiluftübungen wie zum Beispiel Yoga. Ganz neu gibt es dieses Jahr einen Wasserskilift. Ansonsten bleibt das Angebot unverändert. Das Gebiet ist durch vier Parkplätze in Hrbovice, Trmice, Roudníky und Zalužany erschlossen.

Laut der staatlichen Firma DIAMO, die sich um die Rekultivierung und Renaturierung von Tagebauflächen kümmert, seien die Bedingungen für weitere Investitionen durch die Konzeptstudie Milada geschaffen worden. Die Investitionen müssten nun durch die Städte und Gemeinden im Interessenverband oder private Investoren erfolgen. Der Interessengemeinschaft gehören unter anderem die Städte Ústí, Chabařovice und Trmice an.

Neue Züge zwischen Děčín und Rumburk

Ein neuer Desiro-Triebzug fährt vor der Kulisse des Schlosses Děčín auf der Brücke über die Elbe.
Ein neuer Desiro-Triebzug fährt vor der Kulisse des Schlosses Děčín auf der Brücke über die Elbe. (© České dráhy)

Auf der Bahnstrecke durch das Lausitzer Gebirge zwischen Děčín und Rumburk über Česká Kamenice und Jedlová (Linie U8) hat nach langer Verzögerung der Einsatz neuer Triebwagen der Tschechischen Bahnen (ČD) begonnen. Ursprünglich sollten die neuen Fahrzeuge bereits seit Dezember vergangenen Jahres im Einsatz sein, doch aufgrund von Problemen mit der Zulassung durch das tschechische Bahnamt verzögerte sich der Start. Dabei handelt es sich keineswegs um neue Garnituren, sondern um etwa 20 Jahre alte Triebwagen des etablierten Typs Siemens Desiro. Nahezu baugleiche Fahrzeuge sind bereits seit vielen Jahren auf der Sächsisch-Böhmischen Nationalparkbahn U28 im Einsatz.

Die jetzt in Betrieb genommenen Triebwagen fallen besonders durch ihre hellgrüne Farbgebung auf, die an das Design des Bezirk Ústí (Ústecký kraj) angelehnt ist. Aufgrund der Verzögerungen hatte die ČD auf der Linie U8 in den vergangenen Monaten unter anderem klassische lokbespannte Züge mit Wagen im Einsatz. Dies hatte zahlreiche Eisenbahnfreunde aus Deutschland und Tschechien angelockt.

 

 


 

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